Was ist Gicht
Bei der Gicht handelt es sich um eine, in Schüben verlaufende, Stoffwechselerkrankung, die Schmerzen, Berührungsempfindlichkeit und Schwellungen in den Gelenken zur Folge hat. Im akuten Zustand werden die Gelenke heiß, schmerzhaft und dick. Mitunter können auch Fieber und andere Anzeichen von Entzündungen auftreten. Im chronischen Zustand werden die Gelenke durch die Erkrankung zerstört, können sich verformen und sind in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt.
Ursachen und Verlauf der Gicht
Nicht umsonst tritt diese Erkrankung in Ländern mit einem hohen Lebensstandard häufig auf, denn die Trink- und Essgewohnheiten, die damit einhergehen, begünstigen ihre Ursachen.
Die Stoffwechselerkrankung bewirkt, dass sich zuviel Harnsäure im Blut ansammelt und sich in der Folge Harnsäurekristalle bilden, die sich ablagern und zu Gelenkentzündungen führen. Zwar gibt es bei der Gicht auch eine erbliche Komponente, doch ursächlich ist auch die Tatsache, dass die Nieren die hohe Menge an Harnsäure im Blut nicht mehr ausscheiden können.
Die Krankheit verläuft oftmals eine lange Zeit ohne merkbare Symptome, bis sie sich in einem ersten schmerzhaften Anfall äußert. Zu Beginn sind oft die Gelenke der großen Zehen betroffen. Es kommt in diesen Bereichen zu Schwellungen, Hitzegefühlen, hoher Schmerzhaftigkeit bei Berührungen und Bewegungsschmerz. Wenn dann keine Behandlung beginnt, können solche Anfälle im Abstand von Monaten oder sogar Jahren wiederkehren, und schließlich in eine chronische Gicht mit dauerhaften Gelenkschäden übergehen. Neben erblichen Ursachen und der Ernährung können auch bestimmte Erkrankungen das Auftreten von Gicht begünstigen, so wie es beispielsweise bei Niereninsuffizienz der Fall ist.
Diagnose und Behandlung
Viele Menschen neigen dazu, Schmerzen in den Gelenken als Zipperlein abzutun, sie auf das Wetter, einen momentanen Erschöpfungszustand oder eine Überanstrengung zu schieben und daher zu unterschätzen. Sollten Sie unter solchen, recht plötzlich auftretenden, Gelenkschmerzen leiden, so sollten Sie einen Arzt aufsuchen und die Schmerzen nicht zu leichtfertig abtun.
Eine früh erkannte Gicht kann gut behandelt werden, und somit kann man verhindern, dass die Erkrankung chronisch wird und Langzeitschäden mit sich bringt. Die zwei Säulen bei der Behandlung der Gicht sind einerseits eine Umstellung der Ernährung und andererseits eine medikamentöse Therapie.
Die Medikamente dienen, vor allem in der ersten Phase mit akuten Anfällen, zur Schmerzlinderung. Die langfristige Therapie hat jedoch zum Ziel, dass der Anteil an Harnsäure im Blut wieder zurückgeht, so dass die Nieren die Harnsäure ausscheiden können und die Ablagerungen von Kristallen in Gelenken und Organen verhindert werden kann.
Die richtige Ernährung bei Gicht
Wer unter dieser schmerzhaften Erkrankung leidet, sollte bei seiner Ernährung einige Dinge beachten um den Körper zu unterstützen. So sollten Betroffene darauf achten, dass sie kein Übergewicht entwickeln, oder es, sofern vorhanden, möglichst abbauen. Übergewicht belastet nicht nur die betroffenen Gelenke, sondern begünstigt auch einen hohen Harnsäurespiegel im Blut. Alkohol und fettreiche Lebensmittel sollten vermieden werden, Flüssigkeit, wie Wasser, Säfte, Schorlen oder Tee sollten wiederum viel konsumiert werden. Diese Maßnahmen unterstützen die Nieren und sorgen ebenfalls dafür, dass der Harnsäurespiegel im Blut sinkt.
Purine im Essen
Ein wichtiges Thema im Zusammenhang mit Gicht sind Purine. Es handelt sich hierbei um einen Stoff in unseren Lebensmitteln, der für den Zellaufbau notwendig ist, der allerdings vom Körper zu Harnsäure abgebaut wird. Purinreiche Lebensmittel sind somit ebenfalls verantwortlich für einen hohen Harnsäurespiegel im Blut. Purinreich sind vor allem Innereien und bestimmte Fischsorten, ebenso grüne Erbsen, gebratenes Hähnchen und bestimmte Fleischsorten. Purinarm und deswegen empfehlenswert bei Gicht hingegen, sind viele Obst- und Gemüsesorten, sowie Nudeln und Milchprodukte.
Sich über den Anteil an Purin in der Nahrung zu informieren und seine Ernährung dementsprechend umzustellen, ist bei der langfristigen Behandlung von Gicht, und um einer Verschlimmerung der Erkrankung vorzubeugen, sehr wichtig. Die Diagnose Gicht bedeutet in der heutigen Zeit, vor allem wenn sie früh gestellt wird, nicht unbedingt starke Schmerzen oder viele Einschränkungen. Eine gute medikamentöse Behandlung sowie eine Ernährungsumstellung können Spätfolgen an den Gelenken vermeiden und dazu führen, dass das Fortschreiten der Krankheit sehr stark verlangsamt oder sogar gestoppt werden kann.
Wichtig ist es hierfür jedoch, erste Symptome ernstzunehmen und sich in gute Behandlung zu begeben, um das Leben möglichst schmerzfrei und ohne Bewegungseinschränkungen genießen zu können.
Letzte Aktualisierung: 20. Januar 2015 von